Übergeordnetes Ziel der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) ist die Förderung und Stärkung
der Gesundheit aller im Betrieb beschäftigten Mitarbeiter. Häufig sind entsprechende Angebote
jedoch nicht zielgruppengerecht gestaltet sodass nur ein Teil der Belegschaft erreicht wird
und die Maßnahmen weniger erfolgreich sind als geplant. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt
dass sich neben dem Dauersitzen am Arbeitsplatz ein Großteil der Bevölkerung auch in der
Freizeit nur selten bewegt. Besonders für junge Erwachsene kommt der hohe Medienkonsum als
fester Bestandteil des Tagesablaufes erschwerend hinzu. Belegt ist in diesem Zusammenhang dass
das Erlernen von gesundheitsförderlichen Verhaltensweisen im jungen Erwachsenenalter das Risiko
im späteren Erwachsenenalter an Zivilisationskrankheiten zu leiden deutlich minimieren kann.
Über eine frühzeitige und spezifische Förderung kann eine effektive und nachhaltige
Verbesserung der Gesundheit und somit der Leistungs- und Arbeitsfähigkeit der Auszubildenden
erreicht werden. Letztere gewinnt für die Betriebe mit Blick auf die demographische Entwicklung
eine zunehmende Arbeitsverdichtung sowie steigende psychosoziale Anforderungen stetig an
Bedeutung. Da in deutschen Unternehmen erst seit einigen Jahren ein Anstieg an
gesundheitsorientierten Programmen für Auszubildende festzustellen ist muss das Bewusstsein
über die Notwendigkeit und das Wissen über die Möglichkeiten der zielgruppenspezifischen
Gesundheitsförderung bei den Verantwortlichen weiter verbreitet werden. Die vorliegende Arbeit
gibt zunächst einen Überblick über die gesundheitliche Situation und die
lebensphasenspezifischen Belastungen der Auszubildenden in Deutschland und zeigt einige
erfolgreiche Programme der BGF in der Berufsausbildung auf. Sie zielt außerdem darauf ab
Anregungen und Impulse für zielgruppenspezifische betriebliche Präventions- und
Gesundheitsförderungsstrategien für ausbildende Unternehmen darzustellen.