Das Kleingartenwesen ist ein wesentlicher Bestandteil des Grünflächensystems in Berlin. Etwa 4
% der Stadtfläche Berlins werden kleingärtnerisch genutzt. Neben der Freizeit- und
Erholungsfunktion ist der wirtschaftliche Nutzen in Form des Anbaus von Nutzpflanzen von
Bedeutung. Zur Bewässerung der Pflanzen sowie zur Eigenwasserversorgung wird Grundwasser aus
Brunnen zu Tage gefördert und entnommen. Bereits beim Brunnenbau muss der Schutz des
Grundwassers beachtet werden. So muss die Umgebung frei von schädlichen Boden- und
Grundwasserbelastungen sein um eine Förderung oder Verschleppung von Schadstoffen zu
vermeiden. Der Begriff des Trinkwassers nach der TrinkwV 2001 ist durch noch strengere
Qualitätsgrenzen definiert. Obwohl in Kleingärten häufig Brunnenwasser mit Trinkwasserqualität
entnommen wird kann nicht erwartet werden dass Trink- und Grundwasser in ihrer Qualität
identisch sind. Ungefähr die Hälfte des in Deutschland vorkommenden Grundwassers ist von Natur
aus nicht trinkbar. Die Parzellenmieter der Kleingartenanlage An der Trainerbahn e.V. nutzen
das durch Hauswasserwerke aus Tiefen zwischen 5-12 Metern geförderte Grundwasser zum Bewässern
ihrer angebauten Pflanzen sowie zur Zubereitung von Nahrungsmitteln vor Ort. Die letzte
physikalisch-chemische Untersuchung des Grundwassers war im April 1994. Die Untersuchung wies
einen hohen Härtegrad des Wassers einen sehr hohen Eisengehalt und einen signifikanten
Nitritgehalt aus welcher jedoch der zu diesem Zeitpunkt aktuellen Trinkwasserverordnung
entsprach. In der vorliegenden Studie wird das Grundwasser der beprobten Kleingartenanlage
anhand der durchgeführten wasseranalytischen und bodenanalytischen Untersuchungen beurteilt.
Ziel ist es dabei den gesamten Kreislauf von Schad- und Nährstoffen im
Wasser-Boden-Pflanzen-System des Kleingartens zu bestimmen und mögliche Nutzen und Gefahren für
den Menschen zu definieren.