Präoperativ ist es aus anästhesiologischer Sicht erforderlich ein Prämedikationsgespräch
bezüglich der Narkose und seinen Risiken durchzuführen. Die Rolle psychologischer Faktoren wie
der präoperativen Zustandsangst und deren Zusammenhang mit Patientenerwartungen sind hierbei
erheblich. Zielführend sollten Erkenntnisse dazu generiert werden welche Gesprächserwartungen
die präoperative Angst beeinflussen und ob diese sinken würde wenn die eigenen Erwartungen
erfüllt wurden. Nach der Befragungsteilnahme von 223 Patienten mit elektiven Eingriffen der
Gynäkologie der Urologie der Allgemeinchirurgie und der HNO wurde interpretierend gezeigt
dass die präoperative Ängstlichkeit in Anästhesiegesprächen entgegen klassischer
Aufklärungsaspekte einen wichtigen Gegenstand für eine empathisch- patientenzentrierte
Gesprächsführung darstellt welche besonders auf Risikogruppen mit objektiv hoher Ängstlichkeit
ohne subjektiver Wahrnehmung wirken kann. Zudem spricht die Reduktion der Ängste besonders
durch den Erhalt von prä- und postoperativen Verhaltenshinweisen für den Wunsch nach
subjektiver Kontrolle im Sinne einer Angstbewältigungsstrategie in der perioperativen
Situation.