Katja Adler ist Abgeordnete des Deutschen Bundestages. In ihrem Buch behandelt sie aktuelle
Entwicklungen in der Bundesrepublik die sie an ihre ersten 15 Lebensjahre in der DDR erinnern.
Eine DDR in der die politische Meinungs- und Reisefreiheit beschränkt und Überwachung
Kontrolle und Mangelwirtschaft an der Tagesordnung waren. Mit ihren persönlichen Erinnerungen
an ein vergangenes sozialistisches System schaut die Autorin hinsichtlich gegenwärtiger
Geschehnisse genau da hin wo heute ein unbestimmtes Unwohlsein einsetzt. Sie fragt
beispielsweise angesichts der vielfach klaglos hingenommenen Einschränkungen der Grundrechte
während der Corona-Pandemie: Ist uns unsere Freiheit wirklich so wenig wert? Und weiter: Haben
wir schon vergessen was es bedeutet Reisefreiheit Berufsfreiheit oder Meinungsfreiheit
schmerzlich zu vermissen? Wo stehen wir gesamtgesellschaftlich und politisch heute 35 Jahre
nach dem Mauerfall? Welche Rolle spielen die öffentlich-rechtlichen Medien? Wie verhielt es
sich damals mit der Planwirtschaft und wie ist es heute mit der Marktwirtschaft? Was bedeuten
Demokratie und Freiheit in einer von Krisen geschüttelten Zeit? Katja Adler möchte weder
behaupten wir lebten schon längst wieder in Verhältnissen wie in der DDR es gebe keine
Meinungsfreiheit mehr und die Presse sei faktisch gleichgeschaltet noch vertritt sie die
Position eines linksgrünen Mainstreams der das Hinweisen auf Parallelen zwischen der DDR und
dem heutigen Deutschland tabuisiert. Als Liberale nimmt sie eine Mittelposition ein die sich
gegen beide Extreme wendet: Nein das heutige Deutschland ist nicht gleichzusetzen mit der DDR.
Ja es gibt gefährliche Entwicklungen in Deutschland die an Ähnliches in der DDR erinnern. Das
Buch zeigt wie wichtig es ist sensibel zu sein für jeden noch so kleinen Schritt für jede
noch so ungelenk versuchte Rolle rückwärts in die DDR.