Das Buch zeichnet den Lebensweg des Schweizer Fotografen Marcel Chassot anhand einer Auswahl
seiner eindrücklichsten Bilder nach. Seine fotografischen Kompositionen sind so
charakterisierte sie ein Publizist auf prägnante Weise "von jener einschneidend schönen von
jener schmerzhaft klaren Ästhetik wie sie nur die Erinnerung ans Paradies hervorbringt" (Henri
R. Paucker). Bilder floraler Skulpturen und Makrofotografien leiten ein Wechselspiel von
Farben und Formen ein das unterstützt durch die subtile Lichtführung den ganzen Bildband
durchzieht. Straßenszenen lassen menschliche Befindlichkeiten und Abgründe erahnen und deuten
- wenngleich nur als Schatten kahler Bäume - auf Scheidewege hin. Was bei den Blumenstillleben
erst ansatzweise als skulpturales Element zum Ausdruck kommt wird Jahre später zum
konstituierenden Merkmal unzähliger Architekturaufnahmen. Durch entsprechende Wahl des
Ausschnitts und der Perspektive wird die vom Architekten konzipierte skulpturale Architektur
neu interpretiert und als architektonische Skulptur zum eigenständigen Kunstwerk. Aufgrund der
oft ungewöhnlichen Perspektive entstehen Bilder die bisweilen irritieren in jedem Fall aber
durch die enorme Formenvielfalt und ihre Ästhetik begeistern. Unter dem Titel "Ästhetik des
Zerfalls" überrascht das letzte Kapitel mit einer Art Gegenwelt zu den glatt gestrichenen
Wänden zu den Glasflächen und zum Stahlgeflecht moderner Architektur. Das Nachspiel als
solches erscheint es führt den Betrachter auf einen historischen Autofriedhof in der Schweiz.
Hier sind es verrottende Autowracks die den Fotografen auf der Suche nach dem Schönen noch
einmal zum Verweilen auffordern. Ein Widerspruch? Keineswegs. Nur eine Frage der Perspektive
der Farben Formen und des Lichts.