Das SED-Regime stand im Laufe seines Bestehens vor zahlreichen Herausforderungen durch
oppositionelles oder abweichendes Verhalten das stets mit Risiken für seine Protagonisten
verbunden war.Am Beispiel der Stadt Leipzig werden die unterschiedlichen Formen von Opposition
Resistenz und Dissidenz zwischen 1945 und 1989 und die daraus hervorgehenden Entwicklungen
nachgezeichnet. Analysiert werden etwa die Konflikte bei der Vereinigung von SPD und KPD zur
SED der frühe Widerstand der bürgerlichen Parteien CDU und LDP gegenüber einem postulierten
SED-Führungsanspruch die Auseinandersetzungen am und um den 17. Juni 1953 Formen der
Resistenz in der Jugend- und Populärkultur in den fünfziger und sechziger Jahren bei
Schriftstellern und anderen Intellektuellen seit den siebziger Jahren sowie schließlich die
neuen Ausdrucksmittel der Dissidenz in den Umweltgruppen während der achtziger Jahre.
Betrachtet werden das Ausmaß und die Gestaltungsmöglichkeiten der Oppositionellen der
Dissidenten und der sich dem allumfassenden Machtanspruch Verweigernden die sich dabei mit
einem nicht immer berechenbaren Wandel der äußeren Rahmenbedingungen und sich
ausdifferenzierenden Herrschaftsmechanismen konfrontiert sahen.Die herrschende Politik verstand
lange den Anschein einer unerschütterlichen Stabilität zu wahren. Das vorliegende Buch gibt
aber auch Hinweise darauf wieso das SED-Regime dennoch im 41. Jahr der Existenz der DDR
kollabierte.