Die Geschichte der Kinderkardiologie entstanden im Zuge der medizinisch-technischen Revolution
des 20. Jahrhunderts mit einem Schwerpunkt in den USA präsentiert sich hier an der
Schnittstelle von Biografiegeschichte transnationaler Geschichte Wissenschaftsgeschichte und
Universitätsgeschichte in der Epoche des Kalten Krieges und der nachfolgenden globalen
Transformation. Entlang des roten Fadens der berufsbiografischen Erzählungen von Pionieren des
Faches - mit Tätigkeitsschwerpunkten in Deutschland den USA und in Großbritannien - entfaltet
sich das Panorama von Bedingungen und Voraussetzungen für die Entstehung und Entwicklung der
Kinderkardiologie in der Bundesrepublik Deutschland.Die Darstellung orientiert sich am
diachronischen Ablauf von sieben Berufskarrieren. Der gewählte Zugang von Struktur- und
Biografiegeschichte macht darüber hinaus die Verflechtung vielfältiger Aspekte der Fach- und
Epochengeschichte mit der individuellen Geschichte und der beruflichen Praxis
derInterviewpartner als Ärzte universitäre Forscher und Lehrer als Erfinder und Unternehmer
sichtbar. Besonders eindrücklich: Den einzelnen Akteuren gelang es vor Ort Gestaltungsräume
ausfindig zu machen die sie strategisch geschickt für eine dynamische Entwicklung des Faches
nutzten.Medizinischer Forschungsehrgeiz und medizintechnische Ingenieurskunst waren ein
weiterer wesentlicher Motor der Entwicklung nicht nur der (Kinder-)Herzchirurgie und der
Kinderkardiologie sondern auch der interventionellen Kardiologie. Mehr als 30 Abteilungen für
Kinderkardiologie - die meisten inzwischen als Einrichtung der Hightech-Medizin - entstanden
bis zum Jahre 2000 in der Bundesrepublik. Sie entwickelten standortbedingt unterschiedlichste
Profile. Auch dieser Differenzierung trägt die Studie Rechnung.