Nur kurz nach der Dreifachkatastrophe von 2011 in Nordost-Japan wurden die 32. Olympischen
Sommerspiele an T ky vergeben - und das rief keineswegs nur Freude und Begeisterung in der
Bevölkerung hervor. Ebenso rasch begannen sich Skepsis und Ablehnung zu etablieren die sich
seither in vielfältigen Formen artikulieren.In diesem Band kommen Autorinnen und Autoren aus
Japan Deutschland und den USA zu Wort die als kritische oder gar oppositionelle Stimmen zu
den vielfältigen Zumutungen dieses sportlichen Mega-Events im Post-Fukushima- Japan Stellung
beziehen. Einige von ihnen agieren selbst in Protest-Bewegungen die mit NOlympics-Gruppen in
anderen Teilen der Welt ein transnationales Aktionsnetzwerk bilden.Die Beiträge verschränken
wissenschaftliche Spezialdiskurse u.a. aus Bewegungstheorie Politologie Japanologie
Sportwissenschaft und den Gender Studies mit politischen Praktiken der gegenwärtigen
Anti-Olympia-Bewegung. In ihrer Gesamtheit legen sie das zu Wiederaufbau-Spielen verklärte
Spektakel T ky 2020 als das offen was es tatsächlich ist: Ausdruck des für das 21. Jahrhundert
typischen Katastrophen- und Feier-Kapitalismus der für soziale Exklusion ebenso steht wie für
Gefährdungen der Demokratie.