Das im Sommer 1943 inmitten des Zweiten Weltkrieges gegründete Nationalkomitee Freies
Deutschland dem sich im Herbst desselben Jahres der Bund Deutscher Offiziere anschloß so dass
fortan beide Organisationen die gleichnamige Bewegung führten ist heute weitgehend aus dem
kollektiven Gedächtnis verschwunden. Das ist umso bedauerlicher als die aktuellen Entwicklung
auf unserem Kontinent erneut nachdrücklich die Frage aufwerfen ob es nicht andere Wege zu
einem Friedensschluß gibt als den Kampf bis zur völligen Erschöpfung einer beteiligten Seite.
Mit Nikolai Sönnichsen (1897-1971) dem Pastor aus Granzin lenkt Uwe Wieben die Aufmerksamkeit
auf eine Persönlichkeit die nach anfänglicher Sympathie für die Deutschen Christen in
sowjetischer Gefangenschaft unter dem Eindruck des Kriegsgeschehens und des eigenen Erlebens im
Land des Kriegsgegners den Weg in die Bewegung Freies Deutschland fand. Dokumentiert wird in
diesem Buch sein Wirken im Arbeitskreis für kirchliche Fragen des NKFD wobei Rundfunkpredigten
und die seelsorgerische Betreuung deutscher Kriegsgefangener im Zentrum standen. Zurückgekehrt
nach Kriegsende hat Nikolai Sönnichsen diesen Weg in Granzin konsequent weiter beschritten.
Seine unerschütterliche Nächstenliebe seine unbedingte Zuwendung zu den Mitmenschen und sein
Glauben an die Erneuerung der Kirche sind hier im Gedächtnis geblieben mit dem vorliegenden
Band wird ihm noch einmal eine besondere Würdigung zuteil.