Der Anarchismus in all seinen Schattierungen verknüpft die Forderung nach individueller
Freiheit mit sozialer Gerechtigkeit. Insofern ist er nach wie vor aktuell. Aber er ist auch
erneuerungsbedürftig: Die Vorstellung einer guten Natur des Menschen die vom Staat unterdrückt
wird erscheint heute ebenso wenig zeitgemäß wie der Fortschrittsoptimismus und das Vertrauen
auf die emanzipatorische Kraft des Volkes. In rund 40 Stichworten wie Dekolonisierung Gender
Kunst Moral Ökologie Hegemonie u. v. a. diskutiert das Buch die Potenziale einer Analyse-
und Politikform die vom Anarchismus sozusagen Gutes bewahrt und Schlechtes über Bord wirft:
Postanarchismus. In den Stichworten leiten individuelle anekdotische Zugänge in
Grundsatzfragen anarchistischer Theorie und Praxis ein die anhand von Rückblicken in die
Geschichte des Anarchismus ebenso behandelt werden wie mit Hilfe zeitgenössischer Kultur- und
Sozialtheorie.