Ausgezeichnet mit dem Preis »Das Politische Buch 2018« der Friedrich-Ebert-Stiftung!Was
passiert wenn sich Unternehmen Menschheitsaufgaben zum Ziel setzen? Wie sieht eine
Gesellschaft aus in der das Internet zur Meta-Struktur einer neuartigen digitalen Ökonomie
wird?Internet-Monopole sind allgegenwärtig deren Ziel nicht mehr die fabrikmäßige Herstellung
von Waren und deren Verkauf ist sondern die Organisation des Zugangs zu Wissen und Information
selbst. Ob es darum geht die ganze Erde zu kartieren oder alle Freundschaften der Welt zu
organisieren - im digitalen Kapitalismus werden Algorithmen zur wichtigsten Maschine Daten zum
essenziellen Rohstoff und Informationen zur Ware Nummer eins.Der digitale Kapitalismus beutet
immer weniger lebendige Arbeit direkt aus. Stattdessen halten wir die User ihn mit unserer
Aktivität auf den digitalen Plattformen am Leben: User Generated Capitalism. Ein Heer von
Mikro-Entrepreneuren befreit von Festanstellungsverträgen und gesetzlichen Regelungen
versucht in den Prärien des digitalen Wilden Westens sein Glück: Jeder kann für fünfzehn
Minuten ein Unternehmer sein! Und hält sich vielleicht zukünftig mit dem bedingungslosen
Grundeinkommen über Wasser - dem mit Deregulierung und Vereinzelung bestens kompatiblen
»Sozial«-System des digitalen Kapitalismus.Kritik die auf Datensammelwut oder Zersplitterung
von Arbeitsverhältnissen fokussiert ist greift zu kurz. Oft wird der digitale Kapitalismus vom
Standpunkt des Vor-Digitalen aus kritisiert und entweder verleugnet oder verharmlost: der
Informations-Kapitalismus scheitere an sich selbst.Der Kapitalismus ist aber nicht in der Krise
er wird auch nicht zum Post-Kapitalismus im Gegenteil: er macht das Kyoto-Protokoll zu seiner
Agenda und tritt an eine postfossile kapitalistische Ära zu begründen. Und mit der Entwicklung
von selbstfahrenden Autos etwa fordert der digitale Kapitalismus den Fordismus auf dessen
ureigenem Terrain heraus wenn er sein iconic product - das Automobil - umdefiniert zu
Mobilität als IT-Service.