Rainer Roloff führt ein zurückgezogenes Leben. Fragte man ihn nach seiner »Erwerbsbiografie«
so würde er sich als »Privatgelehrter« bezeichnen. Struktur bekommt sein Leben dank einer
Langzeitstudie zum Einfluss des Schlafs auf das Gedächtnis an der er als Proband teilnimmt.
Dafür reist er regelmäßig von Köln nach Düsseldorf selbst in Zeiten der Pandemie um im Labor
seine an das Aufwachen anschließenden Gedanken zu Protokoll zu geben.Roloff ein Jahr älter als
die Bundesrepublik ist ein idealer und ergiebiger Proband mit einem Elefantengedächtnis und
Aufmerksamkeit für den Zusammenhang zwischen dem kollektivem Unbewussten und der individuellen
Erinnerung. Dr. Meissner der die Studie leitet findet überwiegend »sehr gelungen« was sein
Proband ihm in einer Mischung aus zeitgeschichtlicher und persönlicher Erinnerung und
spielerisch-absurder Noch-Traum-Logik erzählt. Doch dann gerät das Gedächtnis des
Schlafforschers selbst aus dem Gleichgewicht...Einmal mehr erweist sich Jochen Schimmang als
Meister einer nonchalanten Melancholie als hintersinniger Chronist der Geschichte deren
teilnehmender Beobachter er ist.