Berlin oder Düsseldorf? Ganz klar: Hamburg! Hier schlug der Punk am heftigsten ein im
Deutschland der späten 1970er Jahre. Begeistert vom Orkan der durch die englischen Clubs fegte
fanden sich auch an der Elbe bald junge Männer zu Bands wie den Razors Buttocks oder Coroners
zusammen um mit zwei drei Akkorden dem Rock'n'Roll die Selbstgefälligkeit und Trägheit
auszutreiben. Im Karolinenviertel nahm derweil ein etwas älterer junger Mann großen Anteil an
dem was da passierte. Alfred Hilsberg holte Bands aus England und Deutschland in die Stadt
und in der Zeitschrift Sounds schrieb er über die neuen Klänge aus Übungskellern und
Jugendzentren. Bald aber war er gelangweilt: Er wollte mehr als nur kurze schnelle Nummern
zusammengenagelt mit Gitarre Bass und Schlagzeug. Auf seinem Label ZickZack und mit Festivals
gab er abenteuerlustigen Musikern die Gelegenheit nach neuen Wegen zwischen Underground und
Pop zu suchen. Bei ihm erschienen nicht nur Platten von Hamburger Bands wie Abwärts X Mal
Deutschland oder Palais Schaumburg auch die Einstürzenden Neubauten ließen bei ihm hören was
sie auf dem Schrottplatz gefunden hatten. Hamburg Calling erzählt mit herausragenden Bildern
der Grafikerin Sabine Schwabroh - damals bei allen wichtigen Konzerten dabei - der Fotografin
Ilse Ruppert sowie zahlreichen Amateurfotografien von den spannendsten Jahren im musikalischen
Untergrund der Stadt von den Abenden zwischen Krawall 2000 Markthalle und Versuchsfeld von
den anschließenden Nächten in Marktstube Subito und Schlachterei wo die nächsten Ideen
entstanden.