Zu groß für eine Kneipe und auch nicht in Eppendorf - für ein eigenes Lokal hatte Wieland Vagts
sich andere Räumlichkeiten vorgestellt als den Flachbau in der Grindelallee. Dennoch übernahm
er 1974 das ehemalige vegetarische Restaurant schob Tische und Stühle zur Seite zimmerte eine
niedrige Bühne entlang der Fensterfront und schraubte den Namen LOGO über den Eingang. Das war
der Startschuss für einen Club der sich bald über die Landesgrenzen hinaus einen Namen mit
schweißtreibenden Liveshows gemacht hatte und manchem als lauteste Sauna der Stadt gilt. In
fünf Jahrzehnten zeigten sich hier Klein- und Großkünstler gaben sich Hamburger und
internationale Musiker die Verstärkerkabel in die Hand. Der junge Hape Kerkeling musste
feststellen dass aller Anfang nicht ganz leicht ist der Soul-Altmeister Wilson Pickett
spielte ein Konzert mit zwei Sets bei dem in der Halbzeit das Publikum ausgetauscht wurde. In
den Neunzigern kam der Britpop mit Blur und Oasis vorbei Rammstein bekamen Hausverbot wegen
nicht angemeldeter Pyrotechnik. Auch Chaos gab es und Tragödien: Aufgebrachte Frauen legten den
Verkehr vor dem Club lahm und verhinderten so einen Auftritt der Band Die Chefs die mit
sexistischen Texten provozierte der Schlagzeuger der Dirty Dogs fiel während eines Songs
plötzlich tot vom Hocker. Jetzt feiert das LOGO ein halbes Jahrhundert seines Bestehens in
einem Gebäude das immer wieder die Fantasien von Immobilienentwicklern anregte aber die
Betreiber stellen klar: Hier spielt auch weiterhin die Musik.