Seit 2015 zählt das Chilehaus Hamburgs spektakuläres Wahrzeichen mit dem Lagerhauskomplex der
Speicherstadt zum UNESCOWelterbe. Die expressionistische Backstein-Ikone des Architekten Fritz
Höger ist Deutschlands bekanntestes Kontorhaus und gilt bis heute als Meilenstein der
Baugeschichte. 1922 - 1924 erbaut im Auftrag des im kolonialen Chile reich gewordenen
»Salpeterbarons« Henry B. Sloman steht das stadtbildprägende Gebäude mit seiner genialen
Linienführung und vielzitierten Schiffsbug-Spitze für die hanseatische Moderne. Michael Batz
zeichnet zum 100. Jubiläum nun erstmals eine Chronologie seiner Nutzung auf Grundlage von
dokumentarischen Recherchen. Entstanden ist so ein kenntnisreiches und fesselndes Porträt der
Innenseite des Jahrhundertbaus. Batz gibt Einblicke in die Stadtentwicklungspolitik seit dem
Abbruch der einstigen Hamburger Altstadt und versammelt spannende Geschichten der im Haus oft
über Jahrzehnte ansässigen Firmen und Menschen. Namen wie Krupp Bd. Blumenfeld Charles Hosie
Budnikowsky Pulvermann Wolsdorff sind mit dem Haus ebenso verbunden wie SPIEGEL TV das
Pianohaus Bechstein oder die legendäre »Weinhexe «. Die Epoche des »Dritten Reichs« mit
Arisierungen jüdischer Unternehmen wird ebenso beleuchtet wie die Nachkriegszeit mit ihren
Kontinuitäten. Eine üppige Bebilderung mit zum Teil unbekannten historischen Abbildungen
schließt den Bogen der Erzählung bis in die Gegenwart dieses - heute im Eigentum der Union
Investment Real Estate befindlichen - sehr lebendigen Denkmals.