Das Projekt 24 7 (Twenty-four Seven) interessiert sich für den grundsätzlichen künstlerischen
Zugang Herbert Brandls zur Malerei. Diese wird hier nicht nur in ihrer Verfasstheit und in
ihren Bedingungen sondern als ein Medium unter vielen untersucht was neben grundlegenden
kompositorischen und ausführenden Überlegungen auch zu einem Interesse am Intermediären führt.
Mit 24 7 wird klar worin Brandls künstlerische Orientierung und Positionierung liegen nämlich
in der seit früher Jugend fortlaufenden Beschäftigung mit Kunst und einem besonderen Interesse
an konzeptuellen Strategien im Umgang mit Malerei. Bei näherer Betrachtung des über Jahrzehnte
entwickelten Werkes zeigt sich dass der Künstler seine Arbeit auch aus der Konzeptkunst der
1970er-Jahre und ihrer Hinterfragung des Werkbegriffs heraus denkt der Anti-Form und des
permanenten Spiels um Kunst sowie Autorschaft. Dem stehen weitere Lesarten gegenüber die sich
an formalen Meisterschaften bis hin zu erhabenen Bildformen erfreuen das mag durchaus auch
gegeben sein (ver)führt aber in die Irre. Hinter aller vermeintlicher Bildmächtigkeit diverser
realistischer oder abstrakter Sujets und ihrer auf den ersten Blick klar lesbaren Bilder liegen
Vorstellungen und Phantasmagorien die auf eine Idee und ihre Realisierung abseits des
Abgebildeten verweisen - was gute Malerei und ihre Politik ausmachen kann. Jedoch soll der
Künstler hier nicht zu einem Konzeptkünstler verklärt werden: Vielmehr sucht die Show den
konzeptionellen Ausgangspunkt seiner Kunstwerke zu benennen. Eben dieser ermöglicht im
konkreten Malprozess ein durchaus emotionales und intuitives Spiel mit dem Medium verbundenen
Kriterien wie Komposition Schraffur Textur etc. und beflügelt das unglaubliche Brandlsche
Gefühl für Farbigkeit wie Tiefe hin zum fertigen Werk.