Endometriose - ca. 10% aller Frauen leiden unter dieser Erkrankung und doch dauert es
durchschnittlich sechs Jahre bis zur korrekten Diagnose. Ethisch betrachtet ist dies ein grober
Verstoß gegen das Fürsorge-Prinzip. Neben der fehlenden Bekanntheit dieser Erkrankung hat die
Verzögerung bei der Diagnose ihre Ursache auch in der Komplexität der Symptome sowie einer dem
medizinischen Wissen inhärenten Unsicherheit welche sich in einer Konstellation des
Handeln-trotz-Nicht-Wissens manifestiert.Expertensysteme werden bereits in anderen
medizinischen Bereichen erfolgreich eingesetzt. Dieses Buch argumentiert u. a. auf Grundlage
einer wissenschaftstheoretischen Methodik dafür warum es sinnvoll ist auch für die
Endometriose ein entsprechendes System zu entwickeln und skizziert wie dieses aussehen könnte.
Dazu werden mitunter Formen des Wissens welche bei der Entscheidungsfindung der Diagnostik und
Therapie eine Rolle spielen untersucht. Die Entwicklung eines Expertensystems für die
Diagnostik der Endometriose würde nicht nur eine verbesserte Versorgungsqualität bieten
sondern gleichzeitig die enormen Krankheitskosten senken. Ethische Gesichtspunkte werden dabei
ebenfalls ausführlich diskutiert.