In den Bereichen der medizinischen Aus- und Weiterbildung sowie der Entwicklung von neuen
Medizinprodukten ist die Simulation von chirurgischen Eingriffen ein wichtiges Werkzeug zur
Evaluation und Verbesserung fachlicher Fertigkeiten oder Produktleistungen. In der Folge können
durch die gewonnen Erkenntnisse Ausbildungs- sowie Produktentwicklungszeiten und somit auch
Kosten gesenkt werden. Die Arbeit an Leichnamen gilt aktuell als Goldstandard der chirurgischen
Simulation aber auch andere biologische und vereinfachte synthetische Modelle werden
eingesetzt. Zur Erweiterung dieses Portfolios wächst der Anteil an synthetischen anatomischen
Modellen mit komplexer Geometrie und realistischen Materialeigenschaften. Eine besondere
Herausforderung ist hierbei die Abbildung weicher Gewebestrukturen (z.B. Herz) für welche das
in der vorliegenden Dissertationsschrift entwickelte Vorgehensmodell eine neue Lösung
präsentiert. Eine generische digitale Modellerstellung ermöglicht über die hohe resultierende
Designflexibilität die Abbildung beliebiger adaptierbarer Anatomien und Pathologien. Die
Additive Fertigung mit Silikon realisiert die effizient skalierbare Produktion dieser variablen
komplexen Modelle. Finalisiert wird das Vorgehensmodell wird durch biomechanische und
medizinische Untersuchungen welche die anatomische Korrektheit validieren und das mechanische
Verhalten im Vergleich zum biologischen Vorbild evaluieren.