In ihrem Klassiker nimmt die norwegische Autorin Gerd Brantenberg die Leser_innen mit auf eine
Reise in das Land Egalia. Formal sind alle Personen dort gleichberechtigt doch so recht
überzeugt sind Petronius und seine Geschlechtsgenossen davon nicht - erfahren sie doch jeden
Tag dass sie als junge Männer tausend Einschränkungen unterliegen während die Frauen sich
anscheinend alles erlauben können.Das Buch begleitet Petronius den Sohn der geachteten
Direktorin Bram durch die Stationen und Hürden die viele junge Männer Egalias nehmen müssen
wenn sie einmal ein glücklicher und umsorgender Familienvater und Hausmann werden wollen. Doch
Petronius und seine Freunde bedrückt der von Ungleichheit geprägte Alltag zunehmend und sie
beginnen sich zu organisieren. Die Auseinandersetzungen machen auch vor ihrem Privatleben
nicht Halt und im Spannungsfeld zwischen Liebe Schmerz und politischem Aktivismus sucht der
werdende Mann nach seinem Platz in einer von Frauen dominierten Gesellschaft.Gerd Brantenberg
schaffte es mit ihrer Umkehrung der Geschlechterverhältnisse Dinge zu verdeutlichen die
offensichtlich sein müssten aber auch Strukturen offenzulegen die nicht immer auf den ersten
Blick ersichtlich sind.Manche mögen behaupten dass es heute über Ungleichheit zwischen den
Geschlechtern nichts mehr zu regeln gäbe da die rechtliche Gleichstellung erreicht sei und
Frauen (bzw. Männer in Egalia) alles werden können was sie wollen. Der Alltag sieht jedoch
ganz anders aus und dieses Buch bietet einen guten Anlass auch für Männer die sich selbst
möglicherweise als fortschrittlich sehen zu hinterfragen auf welche Art und Weise im
Kapitalismus Geschlechterdiskriminierung immer wieder reproduziert wird. Es wird hoffentlich
als Ermutigung für Männer Frauen und Menschen jeden Geschlechts wirken den gemeinsamen Kampf
gegen Unterdrückung und ein System das diese braucht um die Mehrheit auszubeuten
aufzunehmen.