Emlichheim: kaum ein Ort in Deutschland der weiter von einer Großstadt entfernt wäre kaum ein
Ort in Deutschland an dem Einheimische und Flüchtlinge deutlicher spüren könnten dass es nur
eine gemeinsame Geschichte gibt. In einer durch Torfbau und Gasförderung geprägten
niedersächsischen Landschaft gelegen - die der Legende nach entstanden war weil Napoleon
seinen Daumen aufs Lineal gehalten hatte als er die Grenze in seine Feldkarte einzeichnete -
kennzeichnen vier Kirchen unterschiedlicher Konfessionen das Dorf über das sich Europas wohl
größte Kartoffelstärkefabrik erhebt. - David Spross schlesischer Flüchtlinge in Emlichheim
geboren und aufgewachsen Kinderarzt in Potsdam fährt zu Besuch in die Heimat wo er auf seine
Familie und auf seine Jugendliebe Grete trifft die gerade ein Kind bekommt - sein Kind aber
er ahnt von seiner Vaterschaft nichts. David grübelt vielmehr über den Tod eines kleinen
Mädchens auf seiner Station für den er sich verantwortlich fühlt. - In Rückblenden entwickeln
sich parallel dazu die anderen biografischen Zusammenhänge die wie ein Generationen
übergreifendes Mosaik zum Thema Flucht erscheinen: die Geschichten um Davids Großmutter die
1945 aus Breslau floh die um seine alleinerziehende Mutter einen schlesischen
Flüchtlingspfarrer einen homosexuellen Landarzt ein pensioniertes Pastorenehepaar der
68er-Generation und einen lokalen Schweinebauern.