Albrecht Haushofer wird 1903 als Sohn von Karl Haushofer einem bayerischen General und
überzeugten Nationalisten und der vermögenden Halbjüdin Martha Mayer-Doss geboren. Anders als
sein Vater misstraut er schon früh dem Nationalsozialismus und prophezeit sowohl den Krieg als
auch den Untergang Deutschlands. In der Hoffnung mäßigenden Einfluss auf das System nehmen zu
können übernimmt er wichtige Positionen lässt sich zu geheimen diplomatischen Missionen ins
Ausland schicken und arbeitet als Dolmetscher für Hitler. Nach dem politischen Aus von Rudolf
Heß einem engen Freund des Vaters geraten die Haushofers in Bedrängnis. Albrecht wird aus dem
Außenministerium entlassen mehrere Wochen inhaftiert und schließlich von der Gestapo
überwacht. Von 1933 an hat er seine regimekritischen Gedanken in Dramen Gedichten und Briefen
niedergeschrieben. Nach 1939 nimmt er Kontakt zum deutschen Widerstand auf. Er ist in die Pläne
zum 20. Juli eingeweiht und wird nach dem gescheiterten Attentat verhaftet und in das Berliner
Gefängnis an der Lehrter Straße gebracht. Hier verfasst er mit den Moabiter Sonetten bewegende
Zeugnisse literarischen Widerstands aber auch Dokumente seines tiefen familiären und
psychischen Konflikts. Albrecht Haushofer wird in der Nacht vom 22. zum 23.April 1945 ohne
Prozess durch die SS erschossen.