Die Globalisierung hat Konzerne mit großer wirtschaftlicher Macht entstehen lassen. Befeuert
durch Berichte über prekäre Zustände in der Lieferkette sehen sich diese Unternehmen immer
wieder mit Forderungen konfrontiert diese Macht verantwortungsvoll wahrzunehmen. Dabei ist die
gesellschaftliche Rolle privater Akteure nicht genau definiert und die Abgrenzung ihres
Aufgabenbereichs von dem des Staates eine offene Frage: Es ist hochumstritten wie weit die
Verantwortung von Unternehmen in ihren Lieferketten reicht und wo sie endet.Um der
Herausforderung globaler wirtschaftlicher Verflechtungen gerecht zu werden müssen die
ökonomische und die moraltheoretische Perspektive systematisch zusammengedacht werden so die
These dieses Buches. Auf Grundlage einer empirischen Fallstudie zur Situation am Anfang der
Textillieferkette wird ein Begriff von Unternehmensverantwortung entwickelt der auch unter den
Bedingungen internationaler Geschäftsbeziehungen und kultureller Diversität tragfähig ist. Das
Ergebnis ist ein Beispiel angewandter Ethik das praktisch handlungsleitend sein kann und daher
weit über den akademischen Diskurs hinaus relevant ist.