In Geontologien erkundet Elizabeth A. Povinelli das Wesen des Spätliberalismus indem sie einen
neuen Begriff der Macht die Geontomacht entwickelt. Povinelli argumentiert dass das Konzept
des Anthropozän und sein Begleitkonzept des Klimawandels nicht nur als meterologische und
geologische Ereignisse betrachtet werden können sondern vielmehr als eine Reihe von
politischen und konzeptionellen Störungen die die Organisation des kritischen Denkens die
Kulturpolitik als auch die geopolitische Steuerung verändert haben. Da der Begriff der Biomacht
die gegenwärtigen Mechanismen der Macht und des Regierens nicht angemessen beschreiben kann
retheoretisiert sie das foucaultsche Paradigma indem sie mit dem Begriff der Geontomacht
Diskurse Affekte und Taktiken aggregiert in denen die für die Biopolitik wesentliche
Unterscheidung zwischen Leben und Nichtleben zersetzt ist. Povinelli skizziert diese Erosion im
Spätliberalismus der Siedler mithilfe einer Reihe von Figuren: der Wüste dem Animisten und dem
Virus. Sie sind Werkzeug Symptom und Diagnose anhand derer die einst vorausgesetzten jetzt
zitternden Architekturen der geontologischen Governance sichtbar werden.