Fanatiker oder Freiheitskämpfer: Über keine andere Person der Reformationszeit wurde derart
heftig diskutiert wie über Thomas Müntzer. Die einen erklärten ihn zum mystischen Schwärmer
andere zum Theologen auf Abwegen zum Utopisten oder Revolutionär mit Regenbogenfahne. Müntzers
Leben war eng verbunden mit dem Deutschen Bauernkrieg. Seine Hinrichtung nach verlorener
Schlacht von Frankenhausen 1525 bildete den Zenit wie das Fanal der Aufstandsbewegung. Müntzer
wurde zum Streitpunkt der Historiker in Ost und West und zum Symbol auf das sich selbst
lateinamerikanische Befreiungstheologen beziehen. Müntzer steht für ein uneingelöstes
Versprechen. Denn die Revolution des gemeinen Mannes stellte nichts Geringeres dar als ein
frühes Ringen ums demokratische Gemeinwesen. Damals gestellte Sinn- und Gerechtigkeitsfragen
bleiben 500 Jahre später aktuell. All das behandelt das Buch. Nach knapper Skizze der
Ereignisse und Müntzers Wirken räumt es mit einigen Missverständnissen auf und geht den Folgen
nach. 1525 wird zur Folie Krisenzeiten und Gesellschaft in Bewegung zu betrachten.