Die Nationale Volksarmee (NVA) diente der SED neben ihrer verteidigungspolitischen Funktion zur
Herrschaftsabsicherung und zur Militarisierung der Gesellschaft. Trotzdem blieb die NVA in der
politischen Beschäftigung mit der DDR nach 1990 weitgehend unbeachtet. Hier setzt Philipp
Schultheiß an und zeigt wie die NVA und ihre Angehörigen in der medialen Öffentlichkeit
dargestellt wurden wie sie auf diese Fremdbilder reagierten und was das für den
Aufarbeitungsprozess bedeutet. Die Untersuchung beruht auf einer breit aufgestellten
Medienanalyse und Interviews mit 70 ehemaligen NVA-Angehörigen. Schultheiß weist auf
Leerstellen und Ungleichgewichte der öffentlichen Debatten über die DDR hin die das
Ost-West-Verhältnis bis heute beschäftigen.