Die Longue Durée des Patriarchats im VEB Frauen waren im Erwerbsleben der DDR grundsätzlich
gleichberechtigt. Dies stärkte ihre Unabhängigkeit in Betrieb und Familie bedeutete aber nicht
dass es keinen Sexismus gab. Anhand der Geschlechterbeziehungen in zwei Großbetrieben arbeitet
Henrike Voigtländer die informellen Mechanismen heraus mit denen männliche Vorgesetzte und
Kollegen ihre hegemoniale Position reproduzierten: Netzwerke in den Leitungsetagen ungleiche
Maßstäbe bei der Kontrolle von Paarbeziehungen ein taktischer Umgang mit Fällen sexueller
Gewalt und schließlich sich immer stärker verbreitende sexualisierte Frauenbilder in
Betriebszeitungen und auf Brigadefeiern. Aus Betriebsunterlagen Brigadetagebüchern und
Fotomaterial Interviews und Stasi-Akten rekonstruiert diese Pionierstudie subtil die »longue
durée« des Patriarchats in der DDR.