Am Anfang steht die leere weiße Fläche. Am Anfang steht der leere stille Raum. Die
Instrumente die verharren bis ihnen Töne Klänge entlockt werden. Das weiße zweidimensionale
Rechteckt das darauf wartet zum bildnerischen Träger zu werden. Der hohe dreidimensionale
Raum der auf die Musik lauert um sie zu entfalten zu transportieren bis sie in figurativen
Linien in transluziden Flächen und offenen Formen auf der Leinwand ankommt sich in Farbe
verdichtet.Braucht Malerei Musik? Braucht Musik Malerei? Wie tauschen diese Künste sich aus
finden zueinander verwandeln die Sprache der anderen in eine neue eigene Gestalt? Malerei und
Musik üben seit jeher eine Faszination für einander aus. Seit der Romantik hat die Musik
aufgrund ihrer Immaterialität Unsichtbarkeit und souveränen Unabhängigkeit von reproduktiven
Verpflichtungen einen maßgeblichen Einfluss auf das Schaffen der Künstler ausgeübt. Zahlreiche
Beispiele belegen diese musikalisch-malerische Konvergenz. Die Forderung nach einer intensiven
Beziehung der beiden Künste wurde um die Wende des 20. Jahrhunderts immer stärker und zeigte
sich unter anderem in der impulsiv-expressionistischen Umsetzung der Musik bei Kandinsky oder
in der vielmehr strukturellen Vorgehensweise bei Klee. Paul Klee der selbst Musiker war
analysierte die Kompositionen zerlegte sie in Tonart Takte Rhythmus. Kunst gibt nicht das
Sichtbare wieder - sondern macht sichtbar.: So suchte er nach Äquivalenten in der Malerei
strebte nach einer musikalischen Architektonik seiner Bilder. (Aus dem Vorwort von
Laura-Violetta Czichon)