Sie wachten wenn andere schliefen und waren übermüdet wenn andere wach waren. Kein Wunder
dass die Nachtwächter allgemein als schlafmützig und etwas trottelig galten. Gerade in Marburg
wurden sie wegen ihres vermeintlich schlichten Geistes verspottet und mussten unter manch
derben Neckereien der akademischen Jugend leiden. Umso erstaunlicher ist es auf welche Weise
die alten Nachträte die fast schon in Vergessenheit geraten waren sich zu einem Symbol der
guten alten Zeit gewandelt haben und zu einem nostalgisch verklärten Marburger Wahrzeichen
geworden sind. Erzählt wird in diesem Buch von der tatsächlich eher rauen Lebenswelt der
Nachtwächter von ihrem strapaziösen Dienst ihrem Rufen und Singen sowie den Anekdoten die
sich um sie ranken. Man erfährt vieles bisher Unbekanntes über eine Sicherheitseinrichtung die
immer ein Schattendasein führte und dennoch eine nicht unwichtige Rolle in der weit
zurückreichenden Geschichte Marburgs spielte.