Verzicht ist in etwa so beliebt wie Zahnschmerzen zu haben. Niemand mag ihn schon gar nicht
wenn man Verantwortliche in Politik und Wirtschaft fragt. Aber werden wir ohne ihn auskommen?
Klimaschutz Schonung von Umwelt und Ressourcen Zusammenhalt der Gesellschaft gute
Gesundheitspolitik: Für all diese Ziele bietet sich Verzicht als eines der wirkungsvollsten
Instrumente an - oft sogar als das einzige. Ulrich Wegst hat sich die wichtigsten Themenfelder
angesehen und seine These lautet: Verzicht wird zur wichtigsten Kulturtechnik des 21.
Jahrhunderts. Wie aber soll das gehen? Zumal in einer Demokratie. Lässt sich Verzicht überhaupt
durchsetzen wenn man dafür Mehrheiten benötigt? Wegsts Antwort ist ein klares Ja. An
zahlreichen Beispielen belegt er dass wir auch jetzt schon manchen Verzicht üben - völlig
unaufgeregt. Meist stellt sich heraus: Bedrohlich und als Zumutung erscheint das Thema nur
solange man theoretisch darüber diskutiert. In der Praxis stellt sich oft schnell Gewöhnung
ein. Was anfangs als Verzicht wahrgenommen wurde fällt später gar nicht mehr auf. Das stimmt
versöhnlich: Alles halb so schlimm sobald man einmal damit begonnen hat.