Neue Produkte herzustellen die bereits existierenden bis zur Verwechslung ähneln verlangt von
Kreativen den paradoxen Spagat zwischen Neuheit und Bekanntheit auf die Spitze zu treiben.
Gerade Auftragszusammenhänge der Kreativwirtschaft können die Produktion ähnlicher Artefakte
einfordern und dem Wunsch nach Einzigartigkeit widersprechen der Gegenwartsgesellschaften
angeblich auszeichnet. Diese bewerten das Besondere das Werk als kreativ und stellen ihm
Kopien oder Plagiate gegenüber die als unkreativ gelten. Die Analyse von Produktionen
intentionaler Ähnlichkeit öffnet hier den Blick auf die vielfältige und von Unsicherheiten
geprägte liminale Kreativität der Versionen. Fallbeispiele der Herstellung von Soundalikes
zeigen anhand von Beobachtungen Interviews und Gerichtsfällen wie ästhetische rechtliche
wissenschaftliche und wirtschaftliche Grenzziehungen musikalisches Versionieren anleiten.
Kreative nutzen Kombinationen kleinster Transformationen um Musikprodukte einer Referenz
anzunähern und von ihr zu entfernen und produzieren dabei Artefakte im Graubereich zwischen
Werk und Plagiat.