Nur wenige Themen haben die Assekuranz und die Politik in den letzten Jahren so intensiv
beschäftigt wie die Vergütung für den Lebensversicherungsvertrieb. Um die Abschlusskosten in
der Lebensversicherung zu senken veröffentlichte das Bundesfinanzministerium im Frühjahr 2019
einen Referentenentwurf zur Deckelung der Abschlussprovisionen auf 25 Promille der
Beitragssumme mit optionaler Erweiterung auf 40 Promille bei Erfüllung bestimmter Kriterien.
Während die Deckelung der Abschlussprovisionen in der Restschuldversicherung die ebenfalls
Bestandteil des Referentenentwurfs war bereits beschlossene Sache ist debattieren
Interessenverbände der unterschiedlichen Marktakteure sowie die Versicherungsaufsicht und der
Gesetzgeber bis heute über Eckpunkte zur Deckelung der Abschlussprovision in der
Lebensversicherung und die Konsequenzen für die Marktteilnehmer. Dabei wird der
Provisionsdeckel vielfach als ordnungspolitisch nicht vertretbaren Eingriff in den
Versicherungsmarkt kritisiert. Die vorliegende Arbeit leistet eine detaillierte Aufarbeitung
der wichtigsten Eckpunkte des Referentenentwurfs und bietet einen umfassenden Einblick in
mögliche Folgen einer Einführung des Provisionsdeckels für Lebensversicherungsunternehmen
Versicherungsnehmer und Versicherungsvertriebe. Darüber hinaus wird der Provisionsdeckel als
ordnungspolitisches Instrument gewürdigt wobei insbesondere auf die Spezifika des
Lebensversicherungsmarkts sowie auf die sozialpolitische Rolle des Versicherungsvertriebs und
der einzelnen Vertriebswege eingegangen wird. Das Werk richtet sich an interessierte Leser aus
der Versicherungswirtschaft insbesondere aus dem Versicherungsvertrieb sowie aus der Politik
und Gesetzgebung. Darüber hinaus soll das Buch eine Grundlage für weiterführende Diskussionen
zwischen Theoretikern und Praktikern schaffen.