Die autofiktionale Graphic Novel von Sike versetzt uns ins Buenos Aires der jüngeren
Geschichte. Argentinien leidet unter der stetig steigenden Inflation und die Proteste gegen die
Wirtschaftspolitik der Regierung werden immer stärker. Der jugendliche Protagonist trifft in
der Stadt ein und lässt sich zunächst ziellos durch die Straßen treiben. Allmählich wird ihm
klar dass seine Wanderung eine Suche nach Koordinaten ist die es ihm ermöglichen sein Leben
zu organisieren. Er trifft sich mit Freunden ist Teil der sozialen Proteste und erlebt deren
gewalttätige Unterdrückung. Dabei sucht der Autor nach Schnittmengen zwischen Individuum und
Phänomenen wie aktueller Stadtplanung digitaler Überwachung bis hin zu Cyberimplantaten. Die
Stadt wird zur Erweiterung des Körpers unseres Protagonisten und ihr Straßengeflecht zum Abbild
seiner sozialen Beziehungen. "Kartographie" überrascht gleichermaßen erzählerisch wie
stilistisch.