Wir argumentieren für die These: Antipathie gegen das Establishment gründet hauptsächlich in
Ressentiments die auf Ängsten infolge der wachsenden sozialen Ungleichheit basieren. Aber auch
kulturelle Ressentiments (wie Abwehr von Genderpraktiken Betonung der Familienwerte etc.)
spielen eine Rolle. Zugespitzt: Man macht es sich zu einfach wenn man die höchst heterogene
Wählerschaft populistischer PolitikerInnen auf ein Motiv reduzieren will. Nicht zu
unterschätzen ist zwar dass die Fälle von - häufig tödlicher - Gewalt insbesondere
Polizeigewalt gegenüber Schwarzen in den vergangenen Jahren in der black community die
Enttäuschung über Präsident Obama und die Politik der Demokratischen Partei befördert haben.
Trotzdem liegt u.E. der wichtigste Aspekt der rechtspopulistischen Gegenrevolution im
Ressentiment: Eine Mehrheit der Trump-WählerInnen hat das Gefühl dass sie in einer langen
Schlange auf dem Weg zum Gipfel des »American Dream« stehen - und dass sich plötzlich alle
möglichen Minderheiten wie Afroamerikaner und Flüchtlinge vordrängeln.