Die end- und letztlich fruchtlosen Streitereien in der Linken waren nicht produktiv weil weder
eine Kombination von Eingriffen in Produktion und Verteilung noch neue Ideen bei der Lösung
der überlieferten Ressourcenverteilung und damit von ökologischen Fragen konsensfähig waren -
von der Kriegsfrage ganz zu schweigen. Der Spaltungsprozess der Partei DIE LINKE droht zu
trennen was in einer dezidiert linken Partei zusammengehört: - die Ausrichtung an der
lohnarbeitenden Klasse und der Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen in Sicherheit
und Würde - zugleich die Gewinnung linksakademischer Kräfte denn die Verteidigung liberaler
Errungenschaften ist ein wesentliches Erbe der Arbeiterbewegung und progressiver Teile des
Bürgertum - Einsatz für eine umfassende sozial-ökologische Transformation bei gleichzeitiger
Korrektur der Verteilungsverhältnisse zugunsten derer die die Lasten dieser Transformation zu
tragen haben - Kampf für eine neue Friedens- und Entspannungspolitik auf der Basis gemeinsamer
Sicherheit und konsequenter Widerstand gegen Aufrüstung Militarisierung der Politik und
militärische Interventionen. Noch ist offen wohin sich die Partei DIE LINKE und das Bündnis
Sahra Wagenknecht nach der Trennung entwickeln werden ob sie Bestand haben oder scheitern.
Beide hatten jedenfalls keine Kraft für einen gemeinsamen Neuanfang. Das neue Bündnis will
nicht mehr links sein eine Erneuerung von Sozialismus ist nicht vorgesehen. Die Partei DIE
LINKE hat ihren strategischen Selbstbestimmungsprozess noch vor sich. Ihr fehlt ein
führungsfähiges strategisches Zentrum das die dafür notwendige Autorität besitzt. Michael Brie
hat in den letzten Jahren - teilweise gemeinsam mit Heinz Bierbaum und Ines Schwerdtner - in
die innerparteiliche und gesellschaftliche Diskussion um die damit verbundenen Fragen
interveniert. Im Einleitungsbeitrag dieser Flugschrift fasst er wichtige Schlussfolgerungen
daraus für die strategische Diskussion der sozialistischen Linken insgesamt zusammen.