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Ein Rückblick ja - aber keiner mit einem Fragezeichen: Das ist "84 und nun" von Franz
Baumgartner. Denn in diesem für eine Retrospektive vergleichsweise kleinen Katalog kommen
zwei Dinge zusammen die sonst eher rar gesät sind: Ein konzentriertes Resümee und eine
lakonische Selbstvergewisserung weil '84 das Jahr gewesen sein dürfte in dem Baumgartner die
Entscheidung traf den Gartenbau endgültig an den Nagel zu hängen um ins Fach der Malerei zu
wechseln. Baumgartners Rückschau "'84 und nun" umfasst 47 Bilder - ein Bild pro Jahr also etwa
das Bestand vor dem eigenen Auge hat. Kein schlechter Schnitt. Aber Baumgartner ist dabei gar
nicht so sehr am Chronologischen interessiert er sucht vielmehr den thematischen Vergleich.
Das erlaubt ihm (und uns natürlich auch) ein ungebundenes Herumwundern zwischen Bildern
unterschiedlichen Datums ein Vor- und Zurückspulen des eigenen Schauens in dem Verworfenes
und Neugedachtes in einander übergeht. Eine Überprüfung der eigenen Arbeit nur eben nicht an
der Atelierwand aufgereiht. Auffallend dabei die Faszination für Nebel und das Dunstige
überhaupt. Baumgartner malt die selbe Nebel-Landschaft gleich drei mal im Abstand von vier
Jahren. Er tut es auf eine gewisse Art seriell aber dann auch wieder nicht. Vielmehr scheint
ihn die Frage nach dem richtigen Bildaufbau umzutreiben die er nun an den Betrachter
weitergibt. Franz Baumgartner lotet in "'84 und nun" aber auch neue fotografischen
Möglichkeiten für die Landschaftsmalerei aus. Er experimentiert mit Drohnen-Aufnahmen die
Landschaften werden zunehmend flächig wir tauchen ein in eine von Maschine schraffierte Welt.
Und dann auf einmal ist sie wieder da: Die '84. Diesmal mit Motiven die sie im Titel tragen
aber aus den 2020er Jahren stammen. Als wäre Baumgartner jetzt erst klar gewesen wie er das
Bild das ihn schon so lange umtrieb angehen soll. Damit wäre das "84" also auch im "nun"
angelangt. Man könnte Baumgartner für einen ausgesprochenen Maler des Niederrheins halten wie
die großen Holländer Ruysdael van Goyen oder Koekkoek wüsste man nicht dass er auch
großartige Landschaften in Italien Galizien in der Sahara und anderswo gemalt hat. Aber hat
er dort nicht auch seinen Niederrhein gemalt flacher Horizont weiter Himmel nur vor anderer
Kulisse? Wie dem auch sei: Der begleitende Text von Christoph Klimke ordnet Baumgartners
Bildwelt assoziativ in die Realitäten auf dem Land ein. Und zeigt eine spannende Interpretation
wie es immer dann passiert wenn ein Schriftsteller und Dichter die Malerei ins Auge fasst. Ob
das Baumgartner mit "84 und nun" nur Retrospektive oder eher eine Autobiografie auf Leinwand
ist - mag jeder für sich entscheiden. Dass er den Gartenbau hinter sich gelassen hat hat sich
für uns in jedem Fall gelohnt.
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