In den letzten Jahrzehnten ist - nicht zuletzt durch CineGraph - das Schicksal von jüdischen
Filmschaffenden aus Ost-Europa die durch den völkischen Rassismus des NS-Regimes ins Exil
vertrieben wurden häufig in den Blick genommen worden.Darüber hinaus gibt es aber auch
zahllose ost- und mitteleuropäische Filmschaffende aller Gewerke die im 20. Jahrhundert ihre
Heimatländer verließen ihre Karrieren sind noch weniger erforscht. Die Texte in diesem Band
präsentieren einen Querschnitt dieser zum Teil vergessenen Filmschaffenden. Neben den
Regiekarrieren von Alfréd Deésy Slatan Dudow und Ladislao Vajda werden die Lebenswege der
Schauspielerinnen Marija Leiko Lya Mara und Anna Sten betrachtet. Aber auch die Arbeit von
Produzenten wie Milos Havel und der Familie Salkind wird untersucht. Zudem wird Leo Lanias
Bedeutung für die Anfänge des dokumentarischen Films behandelt. Ein Beitrag widmet sich dem
Einfluss der sowjetischen Berater auf den frühen DEFA-Film. Der Sammelband wird mit einem Essay
des ungarischen Schriftstellers und Historikers György Dalos zum politischen und kulturellen
Exil in der Zwischenkriegszeit eingeleitet.Zum Thema des Sammelbandes erschien im November 2021
bereits das cinefest-Katalogbuch Westwärts. Osteuropäische Filmschaffende in Westeuropa.