In Homers Ilias findet die Hauptgestalt Achill zweimal zu einer Handlungsweise die das was
sie selbst zuvor als unumstößlich festgelegt hatte ins genaue Gegenteil verkehrt. Achill hatte
sich geweigert auf seiten der Griechen in den Kampf einzugreifen - und greift wieder in den
Kampf ein. Achill hatte mehrfach angekündigt den Leichnam des von ihm getöteten Hektor Hunden
und Vögeln zum Fraß vorzuwerfen - und gibt ihn dessen Vater Priamos frei. Wie der jeweilige
Umschlag in einem geradezu schleichenden Prozess zustande kommt wird hier in strikt ins
einzelne gehenden Interpretationen erhellt. Der Fokus ist dabei bestimmt von den Kategorien
'Schuld' und 'Mitleid' womit Achills Verhalten allererst in seiner ganzen Komplexität fassbar
wird.