Marie Luise Gothein verfasste 1914 mit ihrer Geschichte der Gartenkunst einen Klassiker der
bis heute zwar übersetzt und neuaufgelegt nie jedoch als Grundlagenwerk in den Fokus gerückt
wurde. Diese Arbeit untersucht die intellektuellen und ästhetischen Konzepte der Autorin im
Hinblick auf ihre Darstellung der Gartenkunst. Welchen Prämissen folgt die
Kulturwissenschaftlerin bei der Fixierung des stets im Wandel begriffenen Raumkunstwerks Garten
in Text und Bild? Welche Rolle spielt die Reformgartenbewegung die zur Zeit der
Veröffentlichung in vollem Gange war? Die Analyse von Gotheins Gartenbeschreibungen etwa der
Villa d'Este zeigt wie grundlegend die Geschichtsschreibung von den Herausforderungen der
Zeit beeinflusst ist: Im Sinne des Ecocriticism spiegeln die Bände die Auseinandersetzung des
Menschen mit seiner Umwelt.Ausgezeichnet mit dem Deutschen Gartenbuchpreis 2021 in der
Kategorie Bestes Buch über Gartengeschichte.