Der Experte und Historiker Harry Waibel dokumentiert in diesem Werk die politischen
Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland nach 1945 in Bezug auf Rassismus Neonazismus und
Rechtsextremismus sowie deren Kontinuitäten. In beiden deutschen Staaten wurden auf vielfache
Weise die Massenmorde der Nationalsozialist:innen verleugnet und verdrängt. Sowohl in der
sozialistischen als auch in der kapitalistischen Gesellschaft und ihren staatlichen
Institutionen wirkten subkutan rassistische neonazistische und antisemitische Einstellungen
kontinuierlich fort. Gegenüber Menschen fanden sie in Form von persönlichen Angriffen ihre
Zuspitzung und ihren Ausdruck. Seit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
zur Bundesrepublik Deutschland (BRD) am 3. Oktober 1990 bis April 2022 haben unzählige rechte
Gewalt- und Propagandastraftaten stattgefunden. Harry Waibel legt nach intensiven Recherchen
mit diesem Band eine umfangreiche Dokumentation der tödlichen Angriffe auf Menschen vor. Allein
in diesem Zeitraum wurden über 400 Männer Frauen und Kinder von mutmaßlich rechten Täterinnen
und Tätern getötet. Nicht von allen Opfern konnten die Namen ermittelt werden aber sie und die
namentlich Bekannten sollen auf keinen Fall in Vergessenheit geraten. Dies möchte diese
Dokumentation erreichen. Waibels zeithistorische Forschungsarbeiten zum Verlauf und zu den
Ursachen von Neonazismus Rassismus und Antisemitismus sind zudem wichtig um die Entwicklung
des gegenwärtigen Rassismus und Neonazismus in Deutschland in ihrer Komplexität und
Komplementarität zu verstehen.