AKTUELLE BILDKOMMUNIKATION IN HISTORISCHER WEBTECHNIKIn ihren großformatigen Tapisserien
verbindet Margret Eicher (geb. 1955 in Viersen lebt und arbeitet in Berlin) die barocke Form
der Bildteppiche mit bekannten Motiven aus aktuellen Medienbildern. Die Bildvorlagen werden
digitalisiert und in aufwendiger Bearbeitung am Computer miteinander verbunden. Ihre
'Medientapisserien' befinden sich damit an der Schnittstelle zwischen dem im traditionellen
Sinn materiellen Kunstwerk und dem elektronischen Rauschen des Digitalen: zwei Welten die auf
den ersten Blick nicht zusammenpassen und in Eichers Werk doch harmonisch vereint sind. So
trifft in Göttliche Liebe Caravaggios Dornenkrönung auf ein sich küssendes schwules Paar aus
einer Berliner Toleranzkampagne und Botticellis Geburt der Venus wird mit einer Frankfurter
U-Bahnstation gesampelt. Die Praxis der konzeptionellen Kunstproduktion bei der die
künstlerische Idee im Zentrum steht und die Ausführung in den Hintergrund rückt wird in Lob
der Malkunst schließlich selbst zum künstlerischen Konzept erhoben. Im Innenraum der Berliner
Paris Bar lässt Eicher den Maler Martin Kippenberger als Dandy posieren und die verschiedenen
Strömungen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts aufeinanderprallen.