In ausgreifenden Kompositionen mit Licht macht Susanne Rottenbacher (geb. 1969 in Göttingen
lebt und arbeitet in Berlin) das Feuer des Lebens in seiner zeitlich fließenden Dimension
sichtbar. Plotin spricht vom Feuer als seelischer Potenz der Schönheit. In Analogie dazu
inszeniert Rottenbacher Licht in ihren Arbeiten als Energie im Raum. Dabei erschafft die in den
Vereinigten Staaten und Großbritannien als Licht- und Bühnenbildnerin ausgebildete Künstlerin
schwebende Lichtchoreografien aus farbiger LED-Technik in Verbindung mit Acrylglas als
transparentem Formträger. Es entstehen stille sich rauschhaft entfaltende Rauminstallationen
von magischer Dynamik.Während Licht in der christlich-sakralen Architektur seit dem Mittelalter
ästhetisch als Klarheit des göttlichen Geistes eingesetzt und wahrgenommen wird beginnt die
Geschichte der Lichtkunst erst nach dem Ersten Weltkrieg. Nach fünfzehn Jahren künstlerischer
Praxis reiht sich Rottenbacher nicht nur in eine einhundertjährigeTradition der Lichtkunst in
Europa und den USA ein ihre Arbeiten nehmen vorausschauend auch eine Zeit vorweg in der der
Mensch neben den Wissenschaften auch seinen Gefühlen Raum geben kann.