Und Karl immer wieder Karl.Sie wusste nicht wie lange sie dort gestanden und auf das
Klingelschild gestarrt hatte. In sich eine Empfindung von Einsamkeit und Verlorenheit die
etwas Endgültiges hatte und schon jenseits der Verzweiflung lag. Verzweiflung hieß immer noch
an etwas zu hängen hieß immer noch wenn auch verzweifelt zu hoffen. Warin hing noch an Karl
aber das hatte nichts mehr mit Hoffnung zu tun. Nur mit ihr. Es gab nichts worauf sie hoffte
was sie wollte.Warin trennt sich von Karl zwei Menschen und eine gescheiterte Beziehung. Eine
ganz alltägliche Geschichte. Hinter dem äußeren Anschein jedoch verliert sich die
Alltäglichkeit und es entfalten sich die ganz persönlichen Abgründe der Existenz.Der Roman
beschreibt in kraftvollen und poetischen Bilder Warins inneren Verzweifelungskampf um ihre
große unmögliche Liebe. Schritt für Schritt unterspülen die Untiefen ihrer Gefühle ihre
gesamte Existenz - bis zum Zusammenbruch.Während Warin kämpft hat ein tragisches Ereignis in
Karls Kindheit dessen Schicksal bereits besiegelt auch wenn es noch über 30 Jahre dauern wird
bis es sich erfüllt.In beinahe akribisch jede Tiefe seiner beiden Protagonisten auslotenden
Empfindungsprotokollen entfaltet sich die beklemmende Herrschaft verborgener innerer Wahrheiten
über zwei Menschen die aufeinander getroffen sind ohne je eine wirkliche Chance gehabt zu
haben sich zu erreichen.Das Grenzland der Gefühle ihre Ränder dort wo sie von Hoffnung in
Verzweiflung umschlagen in die Tiefe drücken zu Schatten im eigenen Seelenlabyrinth werden
an der Oberfläche verborgen von den Kulissen des ganz normalen alltäglichen Lebens auf diesem
Territorium entfaltet sich der psychologische Roman Die Skulptur.Liebe und Selbstaufgabe
äußerer Anschein und innere Wahrheit das folgenreiche Ineinandergreifen von Schicksalen das
Gefängnis eigener Gefühle und die Fesseln der Vergangenheit schließlich die unentrinnbare
wenn auch nie ganz einlösbare Verantwortung von Menschen füreinander - das sind seine Motive.
Ipek Demirtas schildert diese großen Gefühle mit einer Intensität und Klarheit dass man
erschauernd auf den Grund der eigenen Seele blickt. Diese Geschichte lässt einen nicht mehr
los.