Wie klingt es wenn einer Neunundachtzigjährigen das Herz bricht? Leise und zart vermutet
Lilly Bere. Ihr geliebter Enkel Bill hat sich nach dem Golfkrieg das Lebengenommen und in
ihrer Verzweiflung sieht sie nur einen Ausweg: ihm zu folgen. Zuvor aber in den Tagen bis zu
seiner Beerdigung hält sie in ihrem großen Haushaltsbuch ihre Erinnerungen fest. Nicht zum
ersten Mal ist Lillys Tod beschlossene Sache. Im Irland der Zwanzigerjahre hatte sich ihr
Verlobter Tadg auf die falsche Seite geschlagen Hals über Kopf waren die beiden vor der IRA
nach Amerika geflohen. Als Tadg erschossen wird taucht Lilly in Cleveland unter wo sie immer
auf der Hut vor den Mördern einen neuen Anfang wagt. Auf siebzig Jahre blickt Lilly zurück.
Sie erinnert sich wie es sich anfühlt wenn Männer als bloße Schatten aus dem Krieg
zurückkehren wie entwürdigend es sein kann im Land der Freiheit die falsche Hautfarbe zu
haben wie süß die erste Liebe schmeckt und wie bitter der Verrat eines Freundes. Lilly Beres
Geschichte ist ein poetischer Klagegesang der die Toten betrauert und das Leben feiert.