In einem kleinen Raum der École pratique des hautes études in Paris infizierte Alexandre Kojève
in den 1930er Jahren eine ganze Generation junger Intellektueller mit dem 'Hegel'schen Virus'.
Taumelnd 'halb erstickt' verließ Georges Bataille die Seminarsitzungen die zum Anlass seiner
Lehre vom souveränen Leben wurden das wie kein anderes Michel Foucaults wahnsinniges Lachen
verkörpern sollte. Foucault war es auch der in seiner Antrittsvorlesung am Collège de France
erkannt hat dass das Virus längst aus dem stickigen Seminarraum gedrungen war und als
'allgemeiner Anti-Hegelianismus' noch unter seiner Generation grassierte. Man müsse daher
ermessen 'wie weit uns Hegel insgeheim vielleicht nachgeschlichen ist und was in unserem
Denken gegen Hegel vielleicht noch von Hegel stammt'. Das Buch versucht in der untrennbaren
Einheit von theoretischer Erklärung und biografischer Erzählung der unmittelbaren und
mittelbaren Wirkung Kojèves nachzuspüren. Dabei wird im Sinne einer performativen
Interpretation das wirkungsgeschichtliche Echo der Lehre Kojèves in Theorien zur Autorität
Macht oder Herrschaft rekonstruiert.