Dieses Buch ist das packende Zeugnis von Leutnant Helmut Tödter (*1921 - 2003) einem jungen
Offizier aus Düsseldorf dessen Mut Entschlossenheit und Menschlichkeit ihn durch die Wirren
des Zweiten Weltkriegs und über die Grenzen seiner eigenen Vorstellungen von Pflicht und Ehre
führten. Von Afrika über die italienischen Alpen ins Rheinland Die verlorenen Jahre schildert
die dramatische Flucht Tödters im Mai 1945 von Bozen in Südtirol über die schroffen Gipfel der
Alpen zurück in seine Heimat. Mit nur 24 Jahren orchestriert er einen waghalsigen und
lebensgefährlichen Plan. Seine Geschichte beginnt jedoch weit früher im heißen Sand Afrikas
wo Tödter dem sicheren Untergang des Afrika-Corps nur knapp entkommt. Seine Flucht in einer der
letzten Maschinen aus Tunis die trotz eines brennenden Motors sicher in Sardinien landete
markiert den Beginn einer Reihe schicksalhafter Ereignisse. - - - - - - - - - - - - - - - - - -
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Die Authentizität dieses von Tödter selbst
verfassten Berichts aus dem Zweiten Weltkrieg wird durch original Feldpost und Fotografien
untermauert. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Die Flucht Zurück in Italien sieht sich Tödter als frisch beförderter Leutnant und Kommandeur
einer Flak-Batterie mit der Auflösung der deutschen Linien konfrontiert. In einem Akt der
Verzweiflung und des Mutes sprengt er die Geschütze am Po um seine Einheit vor dem sicheren
Untergang zu bewahren. Diese Entscheidung die ihm beinahe das Leben kostete rettete über 100
Männer vor dem sicheren Tod oder der Gefangenschaft. Die anschließende Odyssee durch das vom
Krieg zerrissene Italien vorbei an amerikanischen Panzern und durch einen SS-Kontrollposten
ist nicht nur eine Geschichte von Furchtlosigkeit und Verzweiflung sondern auch von
Menschlichkeit inmitten des Grauens. Tödters Entscheidung sich in Bozen der deutschen
Militärkommandantur zu stellen und was ihn daraufhin erwartete zeugen von einem Kriegsende
das von Chaos und Widersprüchen geprägt war. Tödter entschließt sich zur Flucht über die Alpen
verkleidet in Bauerntracht und ohne jegliche militärische Insignien. Die Begegnungen mit
hilfsbereiten Einheimischen und die Nächte in Berghütten unterstreichen die tiefgründige
Botschaft des Buches: Selbst in den dunkelsten Zeiten findet sich Menschlichkeit. Die unscharfe
Trennung von Richtig und Falsch Die verlorenen Jahre ist mehr als ein authentischer
Kriegsbericht es ist das Porträt eines jungen Mannes der sich in den extremen Situationen
immer wieder fragt was richtig und was falsch ist. Die Reflexion über den Sinn des Krieges
die Ablehnung eines unmenschlichen Regimes und der unbedingte Wille das Leben seiner Leute zu
retten machen dieses Buch zu einem eindringlichen Appell an die Menschlichkeit. Es ist ein
wertvoller Beitrag zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs der Leser dazu einlädt über die
Grenzen von Gut und Böse Freund und Feind hinauszudenken. Es fordert uns auf die menschliche
Dimension des Krieges zu erkennen und zu verstehen dass Geschichte aus den Geschichten von
Einzelnen besteht deren Mut und Entscheidungen die Welt in kleinen aber bedeutenden Weisen
formen. Dieses Buch zeigt auf dass in Zeiten größter Not die Menschlichkeit das stärkste Band
ist das uns verbindet. Mut liegt oft in der Fähigkeit gegen den Strom zu schwimmen und sich
für das zu entscheiden was man im tiefsten Inneren für richtig hält.