Die andere Seite der Geschichte. Diese seltene Mischung aus Memoir Kulturgeschichte und
Stadtbild ist ein Gegenentwurf zu den Berlin-Büchern der Vergangenheit. Eine elegante und
bewegende Erinnerung an eine verwundete Metropole. Von ihrem Zimmer am
Landwehrkanal aus hat die britisch-amerikanische Kunstkritikerin Kirsty Bell einen besonderen
Blick auf die Stadt in der sie seit 20 Jahren lebt. Ihr Augenmerk gilt nicht den Königen und
den Monumenten. Es sind die Brachen die drängenden Wasser und die besonderen Schicksale die
sie interessieren. Preußischer Militarismus und männlicher Ingenieurssinn haben Berlin geprägt
die Gewalt des 20. Jahrhunderts hat es traumatisiert. Von Walter Benjamin zu Rosa Luxemburg
von Gabriele Tergit zu Hannah Arendt und hin zu den Bewohner:innen ihres eigenen
Gründerzeithauses lässt Kirsty Bell die Menschen sprechen. Noch immer ist die Stadt aus dem
Takt so wie es Bells eigenes Leben war. Doch nur deshalb kann sie Berlin zum Besseren hin
erzählen. »Kirsty Bells Berlin-Betrachtung ist ein Wunder: Ein Blick aus dem Fenster
- und es erschließt sich eine ganze Welt voller echter und fantastischer Geschichten.« Jan
Brandt