In den 1980er-Jahren begann eine junge Generation von Künstlern der Gattung des Porträts neues
Leben einzuhauchen allen voran Thomas Ruff der als Becher-Schüler im Umfeld der Düsseldorfer
Kunstakademie nüchterne und gestochen scharfe Porträtaufnahmen schuf.Claudia van Koolwijk
studierte zur gleichen Zeit an der Akademie jedoch in den Malerklassen von Fritz Schwegler und
Alfonso Hüppi. Unabhängig von Ruff und in historischer Gleichzeitigkeit begann auch sie in den
1980er-Jahren Gesichter ihrer Künstlerfreunde ihrer Familie und sich selbst zu fotografieren.
Dabei haben ihre Aufnahmen seit jeher einen stark narrativen Charakter und changieren gekonnt
zwischen Dokumentation und Inszenierung Realität und Kunst. In zahlreichen Arbeiten verwebt
van Koolwijk Bilder aus der Kunstgeschichte und der katholischen Religion mit ihrer eigenen
Geschichte indem sie Kostüme in Falten drapierte Stoffe gestaltete Hintergründe Blumen oder
Körperbemalungen verwendet.In ihren Motiven sucht van Koolwijk eine unverstellte Schonheit die
sie liebevoll und humorvoll wiedergibt und der sie stets eine gewisse Unvollkommenheit
beimischt. So erscheinen die Menschen auf ihren Bildern als Vertraute obwohl man sie gar nicht
kennt sie wirken trotz der Inszenierung ungekünstelt unverstellt und wahrhaftig - dem Alltag
entrückt und zugleich dem Betrachter ganz nah.