"Terra Salis" ist eine fotografische Auseinandersetzung mit dem komplexen Themenfeld des
Kali-Bergbaus im osthessischen Heringen an der Werra. Der Fokus liegt nicht nur auf der äußeren
Dimension des größten Salzberges in Deutschland sondern auch auf den transformatorischen
Prozessen der umliegenden Landschaft und den Auswirkungen der industriellen Nutzung auf
natürliche Lebensräume. Dabei werden zentrale Fragen zur Konstruktion von Landschaft und Natur
sowie zur Legitimität menschlicher Eingriffe in diese Räume aufgeworfen. Das abgebaute Kali
findet vorwiegend als Düngemittel in der Landwirtschaft Verwendung während das verbleibende
Salz das visuelle und kulturelle Erscheinungsbild einer ganzen Region prägt. Teile des
unterirdischen Stollensystems dienen als Deponie für giftige Abfälle aus aller Welt wodurch
Heringen an der Werra als einer der giftigsten Orte weltweit gilt. Zudem hat die Einleitung von
Kaliabwässern zur Entstehung eines künstlichen Binnensalz-Standorts geführt der eine
charakteristische Flora von Salzpflanzen hervorgebracht hat. Die Werra einst ein ökologisch
vielfältiger Fluss ist heute infolge dieser Aktivitäten der salzigste Fluss Europas.
Gleichzeitig spielt die Kali-Industrie eine zentrale Rolle als bedeutender Wirtschaftsfaktor
und Hauptarbeitgeber der Region. Die Arbeit gliedert sich in zwölf Werkgruppen die in drei
Ebenen (eine oberirdische eine unterirdische und eine verbindende Zwischenebene) strukturiert
sind und verschiedene Aspekte des Themas beleuchten. Unterschiedliche fotografische Techniken
und Materialien kommen zum Einsatz um ein vielschichtiges Verständnis dieser komplexen
Thematik zu ermöglichen.