Die Habsburger zählten 740 Jahre lang zu den bedeutendsten Regentenfamilien Europas. Schon früh
schufen sie sich abseits der großen Residenzstädte persönliche Refugien wo sie privaten
Freizeitluxus genossen. Mehrfach zeichnet sich ein Interesse an Architekturplanung und
Gartenbaukunst ab das weit über einfaches Dilettieren hinausging. Im 19. Jahrhundert
ermöglichte die zunehmende Einschränkung in der Politik zahlreichen Erzherzögen die Etablierung
ihrer individuellen Traumwelten. Man hatte das nötige Kapital und den erforderlichen Einfluss
um an verschiedensten Stellen der Monarchie märchenhafte Schlösser exotische Parks und
phantastische Kunstsammlungen anzulegen. Darin spiegeln sich einerseits hohe persönliche
Kreativität und Kunstverständnis der höchst unterschiedlichen Charaktere sowie andererseits
fast manische Zwänge und Wunschvorstellungen von faktisch entmachteten Personen.Das Buch stellt
erstmalig und möglichst vollständig diese oft spektakulären Traumrefugien vor und greift dabei
auf neueste Forschungsergebnisse zurück. Zudem werden die Habsburger Schlösser mit einer
internationalen Welle von Märchenschlössern der zunehmend politisch bedeutungslosen Könige
Europas verglichen. In diesem Rahmen bilden sie eine einzigartige geschlossene Kunstkategorie
die bislang noch nie im Blickpunkt stand.