Robert Streibel ist ein Sonderfall unter den Historikern und ein Sonderfall auch unter den
Geschichtspublizisten: akribisch genau in seinen Recherchen originell in der Art wie er seine
Stoffe ergründet unbeirrt in seiner Beständigkeit leidenschaftlich in der Zuneigung zu den
Verfolgten. Er reibt sich an der Geschichte zeigt wie gegenwärtig sie noch ist und zwar so
dass diese Gegenwärtig anderen einleuchtet. Er ist also nicht nur Forscher und Chronist
sondern auch ein Geschichtsaktivist der den Propagandisten des Vergessens und Verharmlosens
heimleuchtet. Sein herausragendes immens spannendes Werk über Krems in der Nazizeit ist zum
Teil schon vor Jahren entstanden hat aber nichts von seiner Aktualität eingebüßt. In ihm steht
der Satz: Das Beispiel Krems zeigt dass Erfolg in der Gedenkarbeit nur möglich ist wenn man
einen langen Atem besitzt. Weil er diesen Atem hat ist Robert Streibel einer der
erfolgreichsten Gedenkarbeiter überhaupt. Auch einer der radikalsten und von allen die ich
kenne der am meisten vergnügliche. Erich Hackl